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40 Jahre Oktoberfest Attentat
 
 
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icon geschichte Ge­schich­te des Ge­denkens

Die erste Gedenkfeier der Stadt fand vier Tage nach dem Attentat statt, am 30. September 1980. Nur für diesen Tag wurde die Wiesn geschlossen. Am 27. September 1980, dem Tag nach dem Attentat wurde das Oktoberfest wieder geöffnet und der Trubel ging weiter.

Ein Jahr später, 1981, wurde noch von städtischer Seite eine Gedenkfeier am Tatort ausgerichtet und eine Gedenkstele gewidmet.

Währenddessen wurde das Gedenken in der Bevölkerung politisch: Nachdem die Ermittlungen 1981 bzw. 1982 vom Landes- bzw. Bundeskriminalamt mit dem Ergebnis des „Einzeltäters“ abgeschlossen wurden, wurde ab 1982 um eine Wiederaufnahme des Verfahrens gekämpft. Hinterbliebene, Überlebende, antifaschistische Gruppen, engagierte Einzelpersonen und die DGB-Jugend glaubten nicht an den Einzeltäter Köhler, sondern wollten, dass das Attentat als das bezeichnet und behandelt wird, was es war: rechter Terror. Rechter Terror, der uns allen galt und gilt. Und der in ganz Europa vernetzt war und ist.

Ab 1983 organisierte die DGB-Jugend dann auch federführend das Gedenken am Tatort. Seit 38 Jahren gedenken wir, die DGB-Jugend, mit dem Ziel ein würdevolles Erinnern an die Toten und Betroffenen zu ermöglichen. Aber stets wurde und wird mit kritischem Blick gedacht und klar benannt: Das Attentat war rechtsextremistisch motiviert. Rechtes Gedankengut kann tödlich sein. Und die Gefahr ist immer noch da. Deshalb wurden unter anderem auf den Gedenkveranstaltungen andere rechte Attentate, Wahlerfolge rechter Parteien und der Rassismus in unserer Gesellschaft thematisiert. Es ging aber auch um Gerechtigkeit – Gerechtigkeit für die Betroffenen, endlich die Täter und die kompletten Hintergründe zu kennen.

Viele andere Jugendverbände, Einzelpersonen und Organisationen haben die DGB-Jugend beim Gedenken über die Jahre unterstützt, und alle 5 Jahre richtet die DGB-Jugend das Gedenken gemeinsam mit der Landeshauptstadt München aus. Über diese Unterstützung haben wir uns gefreut. Aber es gab in der Geschichte des Gedenkens leider auch Zeiten, in denen nur wenige mit uns den Opfern des Attentats gedachten.

Die DGB-Jugend wird ihre Arbeit und das Gedenken fortsetzen. Denn auch 40 Jahre später und nach der nun offiziellen Bestätigung, dass es nicht die Tat eines verwirrten Jugendlichen war, sondern rechter Terror, bleiben viele Fragen offen: wer unterstützte Gundolf Köhler bei der Tat? Welche Unterstützung brauchen die Betroffenen des Attentats noch?

Rechter Terror ist auch heute eine Gefahr, die bekämpft werden muss. Und vor allem für die Überlebenden und Betroffenen ist und bleibt das Erinnern wichtig.

 
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